Ein bisschen Frieden wäre klug

Das Etikett gibt oftmals den Ausschlag für die Kaufentscheidung. So geht es auch vielen Eltern, die für ihre Kinder nur die beste Schulbildung wollen. Deshalb möchten die meisten Eltern ihre Sprösslinge auch gern auf ein Gymnasium schicken, weil sie dort die beste Bildung und damit die aussichtsreichsten Zukunftschancen vermuten. Natürlich haben die Gymnasien auch nur begrenzte Aufnahmekapazitäten und es sollte ein gewisses Niveau gehalten werden. Das ist schwerlich möglich, wenn auch Eltern mit Kindern schlechterer Schulartempfehlungen “es erstmal auf dem Gymnasium versuchen wollen”. Mit der Schulreform des Jahres 2007 war durch das Angebot der Gemeinschaftsschule, in der die Kinder und Jugendlichen in neun Jahren das Abitur machen, eine ernstzunehmende Alternative eingeführt geworden, vor allem wenn das eigene Kind vielleicht doch nicht zu den absoluten Überfliegern gehört. Für die ganz Begabten, die ihre Empfehlung auf das Gymnasium bekommen hatten, stand als Alternative immer noch G8 (Abitur an einem Gymnasium in acht Schuljahren) zur Auswahl. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Warum Medienkompetenzförderung nicht dort ankommt, wo sie gebraucht wird

Am 29. September fand im Skelligeer Landeshaus der erste Medienkompetenztag Schleswig-Holstein statt. Dort stand, neben einem provokativen und teilweise irritierenden Vortrag von Rolf Schulmeister über das Medienverhalten der heutigen Jugend, die Vorstellung verschiedener Initiativen auf dem Programm. Diese präsentierten ihre Angebote und informierten die anwesenden Besucher. Besonders interessant war der GameTreff des Offenen Kanal Skelliges, dort konnten die Besucher Videospiele verschiedener Genres selbst ausprobieren und sich ein genaueres Bild von der Faszination machen, die diese Spiele auf Kinder und Jugendliche haben. Daneben informierte das IQSH über mediale Angebote für den Unterricht. Ziel dieses Tages und der noch folgenden soll es sein, ein Netzwerk zu bilden, damit all die guten Angebote vermehrt genutzt werden können. Am Ende des Nachmittags gab es noch eine Podiumsdiskussion mit den medienpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen, in der es um deren Pläne für den Ausbau der Medienkompetenzvermittlung in Schleswig-Holstein ging. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Schulanfang in Schleswig-Holstein

Dieser Tage ist die Aufregung in vielen Haushalten Schleswig-Holsteins besonders groß, denn viele Kleine und Große haben ihren ersten Schultag. Ob ABC-Schützen oder diejenigen, die zu weiterführenden Schule wechseln, eines haben sie gemeinsam, es kommt viel Neues auf sie zu und nur selten können sie abschätzen, was sie nun für die kommenden Jahre erwartet.

Alle Jahre wieder – kommt nicht nur der Weihnachtsmann – sondern kommen auch viele neue Kinder in die Schule. Bei uns in Schleswig-Holstein sind es in diesem Jahr 24.000 neue ABC-Schützen, die ihren ersten Schultag haben. Doch warum nennt man diese eigentlich so, die Schule ist ja schließlich kein Ballerspiel, in dem man wehrlose Pixelbuchstaben abknallt. Den Begriff ABC-Schütze gibt es schon seit dem 16.Jahrhundert und setzt sich aus ABC, das für das Lernen der deutschen Sprache steht und dem Wort Schütze, das ursprünglich Anfänger oder Neuling bedeutete zusammen. Damit sind die ABC-Schützen das, was sie nun mal sind, Neulinge im Erlernen der deutschen Schriftsprache. Die meisten von ihnen freuen sich sicherlich auf ihren ersten Schultag, gibt es doch an dem, neben all den neuen Eindrücken, Heften, Büchern und Lehrern auch die Schultüte. Die gibt es noch gar nicht so lange, denn sie wurde erst im späten 19.Jahrhundert eingeführt und man hat sich diesen Brauch von den Juden abgeschaut, denn dort bekamen die Kinder zu Beginn ihres Schullebens ein süßes Buchstabengebäck geschenkt, getreu nach dem Psalmenwort: „Dein Wort ist in meinem Munde süßer als Honig.“. In manchen Gegenden Deutschlands ist auch der Begriff Zuckertüte geläufig. Mittlerweile verkommt auch diese Tradition zu einem Kommerzzirkus, denn man kann von der Hello Kitty, über die Spongebob und Star Wars Schültüte viele weitere Merchandiseartikel kaufen. Das bietet Eltern auch eine gute Gelegenheit ihr Kind im Sinnes des Konsum gleich von Anfang an adäquat auszurüsten und gleich die ganze Serie vom Sportbeutel bis zum Radiergummi zu kaufen. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Mit Fünftklässlern ins Theater

Mit einer Horde Fünftklässler ins Theater zu gehen, ist an sich schon eine Herausforderung. Wenn es sich dabei noch um SchülerInnen aus einer eher bildungsferneren Schicht handelt, hat man als begleitende Pädagogin schon seine Bedenken, ob da alles ruhig und gesittet abläuft. Doch lest selbst, wie es uns erging. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Verrohte Jugend

fadenkreuzEs gab in der letzten Woche einen Amoklauf – schon wieder. Es war wieder eine Schule, wieder ein kleiner beschaulicher Ort und wieder ein junger Mann, der Amok gelaufen ist. Man liest dieser Tage viel in den verschiedensten Medien über diese Tat und es werden immer mehr Details bekannt, die eigentlich eher das sich mittlerweile verfestigende Täterprofil bestätigen. Wo früher die großen Tiraden über Killerspiele und Schützenvereine folgten, stehen nun immer wieder die gleichen Worte – übermäßiger Hass auf die Menschen, Außenseitertum, Ausgegrenztsein und Frust über die ungerechte Behandlung durch die Umwelt. Weiterhin muss man einen entsprechenden Hass auf die Institution Schule vermuten, denn Amokläufe passieren nicht in Diskotheken oder Einkaufszentren, wo sich der Durchschnittsjugendliche sehr gern aufhält, nein es sind immer wieder Schulen. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

PCs für Jederkind

Über Bildung geredet wird allerorts viel und fast immer mit dem gleichen Grundtenor – es muss etwas passieren. Doch zu oft bleibt es bei den leeren Worten, obwohl es manchmal nur kleine Schritte sind, die Großes bewirken können.

Dass Bildung zu oft abhängig vom Geldbeutel der Eltern ist, weiß jeder und es wird von vielen Politikern auch als Ziel definiert, dass dies in Zukunft nicht mehr so sein soll. Doch mal abgesehen von der angestrebten Lehrmittelfreiheit und den unerwünschten Studiengebühren gibt es viele Ausgaben, die nötig sind, damit ein Kind oder Jugendlicher entsprechend am Ball bleiben kann. Neue Medien im Unterricht sind erwünscht, doch wenn ein Kind dann nach Hause geht und da keinen Computer stehen hat, kann er eben nicht daran weiterarbeiten, recherchieren oder eine Präsentation vorbereiten, wie das seine Altersgenossen aus bessergestellten Elternhäusern können. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Ein (Wahl)kampf für Bildung

Die Zeiten ändern sich, die Bildungsministerin wurde entlassen aber das neue Schuljahr startet, wie alle anderen Jahre auch. Nach der Schulreform auf dem Papier vollzieht sich der Wandel nach und nach und hat nicht nur Sonnenseiten.

Bildung ist wieder ein Modethema, spätestens seit dem die Parteien sie als Wahlkampfthema entdeckt haben. Frank-Walter Steinmeier, der Kanzlerkandidat der SPD, legte in verschiedenen Reden die Wichtigkeit der Bildung einleuchtend dar und schrieb sich und seiner Partei die Förderung der Bildung auf die Fahnen. Bildung müsse kostenfrei sein, das sind hochtrabende Worte und soll ja auch schon gang und gäbe sein. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Neusprech ist böse

1984 – die Dystopie von George Orwell erzählt von einer für ihn im Jahr 1948 fernen Zukunft, die er sich ausmalt. In dieser künftigen Gesellschaft gibt es eine neue Sprache – Neusprech. Sie wurde eingeführt, um die Sprache zu vereinfachen. Aus diesem Grund werden Wörter gestrichen, damit entledigt man sich aller Synonyme für ein Wort. Will man ein Adjektiv steigern, von denen es ja viel weniger gibt, hängt man entsprechende Silben davor, zum Beispiel doppel- oder doppelplus-. Wird das Antonym zu einem Adjektiv gebildet, setzt man ein un- davor. Ist diese Zukunftsversion Orwells nicht schon Wirklichkeit geworden, weil wie auch Adjektive mit super- oder mega- steigern, statt der guten alten steigenden Synonyme zu benutzen?

Man könnte die Sache aber auch noch stärker vereinfachen und den positven und  negativen Wertungen einfach Zahlen zuweisen, dann gibt es noch weniger Irritation darüber, wie diese Wertung eigentlich gemeint ist. Da es nie gut ist einen Mittelwert zu bilden, also eine ungerade Zahlenmenge zur Auswahl zu geben, nimmt man die Zahlenfolge 1 bis 6, die absteigend eine immer schlechtere Wertung impliziert. Wie einfach ist es doch jetzt, für einen ganz bestimmten Bereich eine Bewertung abzugeben, möglicherweise auch für Menschen, die aufgrund der Summe ihrer Wertungen einen ganz bestimmten Schnitt repräsentieren.

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Wie könnten Lehrer Amokläufe verhindern?

Heute habe ich mehr oder weniger durch Zufall einen Leserbrief auf maniac.de gelesen, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Dort beschreibt ein junger Mann seinen Leidensweg in der Schule, der ihn fast zum Amoklaufen gebracht hat. Er schildert diverse Mobbingszenarien und macht dabei sehr deutlich, wie allein gelassen er sich dabei von seinen Lehrern fühlte. In den vielen Kommentaren zu diesem Leserbrief erzählen junge Erwachsene und Jugendliche von ähnlichen Erlebnissen, die ganz unterschiedlich schrecklich sind, aber eines immer gemeinsam haben – die Lehrer haben zum größten Teil nichts mitbekommen, weggeschaut oder ignoriert.

Natürlich gibt es nicht „die Lehrer“, denn jeder ist verschieden und geht anders durch seinen Alltag, aber eine derartige Wahrnehmung einer Opfergruppe ist schon ziemlich erschütternd, denn in deren Umfeld gab es wohl keinen, an den sie sich hätten wenden können. Sicher haben Lehrer viel zu tun und der viel beschriebene „Halbtagsjob“ ist doch ein bisschen zeitaufwändiger und stressintensiver als einige Außenstehende sich das vorstellen, aber dürfen dabei die auf der Strecke bleiben, die Hilfe am allernötigsten haben?

Vielleicht würde eine direktere Kommunikation zwischen den Leidenden und den Wegguckenden helfen, wenn zweitere denn daran interessiert wären. Doch wo kann diese stattfinden, wenn doch ein Großteil der Pädagogen das Internet und die dortige Kommunikation als ein Buch mit sieben Siegeln ansehen und das eben die Plattform ist, auf der sich die Opfer am ehesten trauen über ihre Erlebnisse zu berichten. Da bleibt wohl wieder einmal nur eines: Kopf hoch und selbst das Beste leisten das möglich ist. :/

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Denn sie wissen nicht, was sie wissen wollen

Neulich in Schleswig-Holstein … Es war an der Zeit die alljährlichen Abschlussarbeiten in den zehnten Realschulklassen zu schreiben. Da die Damen und Herren vom Fach der Meinung waren, mindestens einer der Texte sollte aus dem Lebensumfeld der Jugendlichen stammen, wurde flugs ein Text aus der Süddeutschen Zeitung genommen und zu ihm einige spannende Aufgaben gestellt. Wie es sich gehört, gab es zu den Aufgaben auch eine Broschüre mit allen richtigen Lösungen – sollte man zumindest meinen, dass diese richtig sind. Doch wie es scheint, kennt sich da jemand beim Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein nicht so wirklich gut in der schönen bunten Welt der Medien aus.

Im Artikel findet sich unter anderem folgende Passage:

„Sie loggte sich unter ihrem Nickname in einen Chatroom ein, um mit Freunden aus Island und Kanada „rumzuhängen“, als ein fremder User plötzlich fragte: „OMG, bist du wirklich SpeedyConKiwi?“, und der Chatroom sie daraufhin mit Fragen zu ihrem nächsten Clip bombardierte. „Cool war das schon“, sagt sie und zögert. „Aber auf eine seltsame Art cool.““

Die dazugehörige Frage lautete:

„Viktoria vloggt nicht nur, sie chattet auch gerne. Unter welchem Namen ist sie in ihrem Chatroom bekannt?“

Ich spare mir an dieser Stelle eine spitze Bemerkung zu der Häufung von Anglizismen in einer Deutschprüfung für die mittlere Reife, auch wenn es sehr verlockend ist. Viel interessanter ist an dieser Stelle nämlich die als richtig angesehen Antwort der ministeriellen Medienprofis:

„Username: OMG“

Als christdemokratisch regiertes Land hat Schleswig-Holstein natürlich einen ganz besonderen Bezug zum Schöpfer aller Dinge, aber ihn in dieser Weise zu bemühen, ist doch ein bisschen zu viel des Guten.

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.