Wie steht’s denn mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Ich habe ja einen gewissen Hang zu den pseudowissenschaftlichen Untersuchungen der Bertelsmannstiftung, die immer so hübsch bunt aufbereitet sind und in deren Erklärungen, wie die Studie zustande gekommen, alles immer so unglaublich nachvollziehbar und umfassend klingt. Nun gibt es eine neue solche Studie, dieses Mal zum Thema „gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Hierfür wurden 34 Staaten der EU und OECD zum Teil bereits seit 1989 immer wieder untersucht und für gewisse Zeiträume Ergebnisse präsentiert. So ergeben sich vier Zeiträume, aus denen man bestimmte Entwicklungen innerhalb eines Lande ablesen kann. Die Items für die Erfassung des gesellschaftlichen Zusammenhalts ergeben sich aus den Ergebnissen der drei thematischen Untergruppen, die hier mal aufgelistet sind.

soziale Beziehungen
soziale Netze – Die Menschen haben starke und belastbare soziale Netze.
Vertrauen in die Mitmenschen – Die Menschen haben großes Vertrauen in ihre Mitmenschen.
Akzeptanz von Diversität – Die Menschen akzeptieren Personen mit anderen Wertvorstellungen und Lebensweisen als gleichberechtigten Teil der Gesellschaft.

Verbundenheit
Identifikation – Die Menschen fühlen sich mit ihrem Gemeinwesen stark verbunden und identifizieren sich als Teil davon.
Vertrauen in Institutionen – Die Menschen haben großes Vertrauen in gesellschaftliche und politische Institutionen.
Gerechtigkeitsempfinden – Die Menschen sehen die Verteilung der Güter in der Gesellschaft als gerecht an und fühlen sich gerecht behandelt.

Gemeinwohlorientierung
Solidarität und Hilfsbereitschaft – Die Menschen fühlen sich verantwortlich für ihre Mitmenschen und helfen ihnen.
Anerkennung sozialer Regeln – Die Menschen halten sich an grundlegende soziale Regeln.
gesellschaftliche Teilhabe – Die Menschen nehmen am gesellschaftlichen und politischen Leben teil und beteiligen sich an öffentlichen Debatten.

Nun liegt Deutschland auf Platz 14 für den zuletzt erfassten Zeitraum von 2009 bis 2012 und es ist in der Gesamtwertung ein leichter Aufwärtstrend in Sachen gesellschaftlicher Zusammenhalt zu beobachten. Interessant sind in solchen Auswertungen ja immer die Bereiche, in denen eine Veränderung von statten gegangen ist. So ist beispielsweise ein kontinuierlicher Aufwärtstrend im Bereich der sozialen Netze zu beobachten. Diese sind aber scheinbar eher für die Menschen geöffnet, die den gesellschaftlich etablierten Vorstellungen entsprechen, denn eine gewisse Diversität zu akzeptieren, fällt den Deutschen schwer. Hierbei handelt es sich um die Akzeptanz von Menschen, deren Wertvorstellungen und Lebensentwürfe von den tradierten abweichen. Wodurch können Menschen hier abweichendes Verhalten zeigen, das der Mehrheit der Gesellschaft missfällt? Neben Menschen mit migrantischen Wurzeln und damit einhergehenden anderen Lebensweisen, religiösen Vorstellungen und Wertvorstellungen können hierzu auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften gezählt werden oder Menschen, die eben nicht dem Mainstream entsprechen, sondern sich bewusst durch ihre Lebensentwürfe davon abheben wollen.

Quelle: Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt messen was verbindet - bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt messen was verbindet – bertelsmann-stiftung.de

 

Bemerkenswert finde ich auch das Auf und Ab des Gerechtigkeitsempfindens der Befragten, denn das war in den frühen Nullerjahren eher hoch, sank dann gegen Ende der Nullerjahre ab, um sich nun wieder im oberen Mittelfeld einzupegeln. Woran das liegt, kann ich mir nicht wirklich erklären, wäre aber gespannt auf interessante Deutungsansätze.

Mit der Identifikation tut sich der Deutsche kontinuierlich schwer. Von unseren europäischen Nachbarn haben damit auch die Niederländer und die Briten ein Problem und liegen in diesem Wertungsbereich in der Schlussgruppe, wobei bei den Briten diese Abwärtsentwicklung erst in den letzten beiden Messzyklen (ab 2004) zu beobachten ist. Besonders gut können sich die Dänen, Australier, Kanadier, Zyprioten, Bulgaren und Griechen mit ihrem Gemeinwesen identifizieren. Hier ist einerseits die Identifikation mit dem eigenen Land gemeint, was man auch schnell in die Schublade Patriotismus oder Vaterlandsliebe stecken könnte, aber auch eine Identifikation mit dem Gemeinwesen des eigenen Landes. Warum erstes im Argen liegt, lässt sich schnell historisch erklären und soll an dieser Stelle auch gar nicht weiter ausgebreitet werden – es is ja nun mal so wie es is. Aber warum auch so wenig Identifikation mit dem Gemeinwesen? Steckt da Politikverdrossenheit dahinter? Diese Denke, dass es eh immer nich der gleiche Hickhack nur mit einem anderen Label drauf ist, wenn eine Regierung wechselt? Auch hier bin ich für alternative Denkansätze dankbar.

Alles in allem scheint es nach Betrachtung dieser Studie in Deutschland ganz gut zu stehen, wenn man die Gesellschaft unter der Prämisse Zusammenhalt betrachtet. Wirklich schade finde ich aber tatsächlich den Abwärtstrend in Bezug auf die Akzeptanz von Diversität, sind wir da nicht eigentlich schon ein bisschen weiter, dass nicht immer alles konform laufen muss, sondern man die Menschen jenseits des eigenen Tellerrands akzeptierend machen lassen kann, was sie möchten, ohne sich als Besserwisser aufzuspielen oder gleich negativ bewerten zu müssen?

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Lehrer müssen Vorbilder sein!

Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de

Am letzten Wochenende stand wieder einmal ein Präsenzseminar im Rahmen meines Zusatzstudiums an, in dem es um das Thema „Personalführung in Schulen“ ging. Ein Teilbereich dazu ist die Gesunderhaltung des vorhandenen Personals, was in den derzeitigen stressigen Zeiten der Um- und Neugestaltung von Schulkonzepten eine große Herausforderung ist.

Eine Gruppenaufgabe war, die ganz alltäglichen Stressoren zu benennen und zu überlegen, welche Maßnahmen nötig sind, um diese zu reduzieren. In unserer Arbeitsgruppe stellten wir fest, dass ein Stressor die mangelnde Bereitschaft mancher Lehrkäfte ist, selbst die Werte und Regeln vorzuleben, die sie von Schülern erwarten – schlicht gesagt, sie sind keine Vorbilder. Wodurch äußert sich das? Ein typisches Beispiel ist die Pünktlichkeit  denn oft kommen Lehrkräfte deutlich verspätet in den Unterricht und nicht immer hat das gerechtfertigte Ursachen, sondern liegt einfach daran, dass sie bis zum Stundenklingeln mit ihrem Käffchen im Lehrerzimmer sitzen und noch dies und das besprechen.

Ein weiteres Beispiel ist der stets respektvolle Umgang mit anderen Menschen. In ihren Köpfen ist ein hierarchisches Bild verankert, dass sie selbst mehr wert sind als der unwissende Schüler, der bitteschön immer respektvoll allen Beteiligten gegenüber sein soll, egal ob er provoziert wird oder sich gerade schlecht fühlt. Werden solche Lehrer aber in ihren Arbeitsabläufen gestört oder haben das Gefühl, dass der Schüler nicht bei der ersten Ermahnung spurt, lassen sie sich durchaus mal zu Äußerungen hinreißen, die den Schülern bzw. der Klasse gegenüber alles andere als respektvoll sind. Völlig außer Acht gelassen wird dabei der Fakt, dass die Schüler Kinder und Jugendliche sind, die sich auch im Bereich „Umgang mit anderen“ noch in einem Lernprozess befinden und Lehrkräfte aufgrund ihrer Berufswahl und Ausbildung eigentlich Kommunikationsprofis sein sollten. Finde den Fehler!

An dieser Stelle könnte man sicherlich noch viele weitere Beispiele anführen, die alltäglich an vielen Schulen zu beobachten sind. Nun saß ich an dem besagten Wochenende mit ca. 30 anderen Lehrkräften und pädagogisch arbeitenden Menschen in einem Raum und es herrschte eine unterrichtsähnliche Situation, mit einem Professor an Lehrerstelle. So ein Perspektivwechsel ist sehr spannend, denn die Lehrer steckten in der Schülerrolle – und benahmen sich leider sehr häufig auch wie diejenigen Schüler, die sich nicht an Regeln halten. Viele kamen verspätet aus den Pausen, Handys klingelten während der „Unterrichtszeit“, manche redeten fast ununterbrochen lautstark mit ihren Nachbarn, lästerten über den „Lehrer“ oder „Mitschüler“, hielten sich in „Unterrichtsgesprächen“ nicht an die Gesprächsregeln etc.Von unterrichtsfremder Beschäftigung und deutlich zur Schau gestelltem Desinteresse will ich hier gar nicht reden.

Zwischendurch ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass sicherlich viele von ihnen in ihren eigenen Klassen ein ordentliches Maß an Disziplin erwarten und entsprechend mit Konsequenzen reagieren, wenn sich ihre Schüler wie sie selbst verhielten. Ähnliche Verhaltensweisen sind übrigens auch in Konferenzen schulischer Gremien aller Art zu beobachten, was mich zu dem Schluss bringt, dass da noch einiges nötig ist, um diesen oben genannten Stressor zu reduzieren.

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7. Klässler und die Landtagswahl SH

Gerd Altmann  / pixelio.de

Gerd Altmann / pixelio.de

Mit SchülerInnen über Politik zu reden, ist ja immer sehr spannend, vor allem wenn sie auch was dazu zu sagen haben. Heute musste ich jedoch lernen, dass sie es eher langweilig finden, sich wie von den didaktischen Handreichungen von juniorwahl empfohlen näher mit den Spitzen- und Wahlkreis-KandidatInnen zu beschäftigen und dass das auch schnell das Bild verdrehen kann, weil sie die Leute nach ihrer Recherche einfach nicht so toll finden. Manchmal sind die Gründe aber auch ganz interessant, die dazu geführt haben.

Doch von Anfang an, es geht hier um eine 7.Klasse, die aus Deutschland, Russland, Polen, Kirgisien, Kosovo, Irak und Libanon kommen. Einige von ihnen sind politisch gut informiert bzw. bringen aufgeschnappte Themen mit in die Schule und wir reden häufig darüber. Oft ist es sehr interessant, welche Sichtweisen sie von zu Hause mitbringen, wo andere Fernsehsender gesehen und andere Zeitungen gelesen werden. Vor allem die muslimischen männlichen Schüler überraschen mich immer wieder mit ihren offenen und liberalen Ansichten, die durchblicken lassen, dass sie die Konventionen ihrer Heimatländer als zu streng und veraltet empfinden.

In Bezug auf die Dinge, die eine Partei versprechen und dann auch umsetzen sollte, das für die Menschen im Wahlkreis Skellige-West wichtig ist, kamen schnell gute Ideen zusammen:

  • mehr kostenfreie Angebote im Stadtteil für Jungen und für Mädchen
  • ein Schwimmbad in Stadtteil
  • Ausbau der Ganztagsangebote in der Gemeinschaftsschule, „AGs mit Leuten, die auch was drauf haben und coole Sachen mit uns machen“
  • Keine größeren Klassen als wir jetzt haben (22 Schüler in der Klasse)
  • besseres Essen in der Mensa
  • bessere Wohnbedingungen (keine vollgeschmierten Treppenhäuser, demolierte Fahrstühle und reudige Hinterhöfe)
  • Angebote von Bürgern, sich einzubringen mehr annehmen („mein Onkel wollte das Treppenhaus streichen, weil alles vorgeschmiert war. Da hat er Hausmeister gefragt, ob der Farbe gibt und mein Onkel streicht, ohne Geld dafür zu nehmen. Aber Hausmeister hat gesagt, geht nicht so.“)
  • Wer arbeiten geht, sollte soviel verdienen, dass es für die Familie reicht.
  • Wer länger Ausbildung macht, soll auch mehr verdienen, als die mit weniger Ausbildung, aber besonders Leute, die sich um Kinder kümmern, wie Erzieher und Sozialpädagogen sollten soviel verdienen wie Lehrer.

Als wir uns mit dem Wahlrecht seit 1850 bis jetzt im deutschsprachigen Bereich beschäftigten, waren sie überrascht, dass es Zeiten gab, in denen die Stimmen der Reichen mehr galten als die der Armen und empfanden es als sehr ungerecht. Eine Quelle besagte, dass es zu Zeiten des Dreiklassenwahlrecht da eine Gewichtung von bis zu 17 zu 1 gab, das würde bedeuten, dass in unserem Klassenrat einer fast die gesamte Klasse überstimmen könnte – wie ungerecht. Auch das Frauen nicht wählen durften, war in ihren Augen völlig inakzeptabel. Auf meine Frage, wie das denn in ihren Heimatländern wäre, erfuhr ich, dass in Irak Frauen nur in manchen Orten wählen dürfen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass das nicht von gesetzeswegen so ist, sondern dass „die Männer es ihnen nicht erlauben. … Die müssen sich da auch verkleiden, wenn sie auf die Straße gehen wollen, sonst kriegen die voll Ärger und werden geschlagen.“ Auch die Tatsache, dass Wahlen nicht immer regelkonform ablaufen, brachten sie recht schnell in den Kontext Putin in Russland, „der ja auch immer bei Wahlen schummelt, damit er gewinnt.“

Ihrer Meinung nach ist es gut und wichtig, dass Wahlen ablaufen, wie sie das bei uns hier tun. Bei der Frage, ob 16-jährige schon den Landtag oder Bundestag wählen sollten, gingen die Meinungen auseinander, einige hielten sich in 2-3 Jahren noch nicht ausreichend reif, um „richtig“ zu wählen. Dieser Haltung begegnete ich auch wieder, als wir die Kandidaten der Parteien aus Schleswig-Holstein unter die Lupe nahmen. Vor allem bei den Kandidaten der Piraten, Torge Schmidt und Alexander Bühner, gab es immer wieder Bemerkungen, dass die „viel zu jung seien, um richtig Politik zu machen“. Auch waren sie ihnen zu wenig vorbildhaft, weil im Facebookprofil und auf der Webseite stand, dass sie Computerspiele spielen und Bilder veröffentlich waren („Die kann jeder sehen Frau Lupin, ich bin nicht mal mit dem befreundet!“), die ihrer Meinung nach nicht politikerlike sind. Aber Webseiten können sie bauen die Piraten, die sind zwar nicht wirklich bunt, aber „voll übersichtlich, da findet man alles über die Leute und so.“ Gepunktet haben die Piraten auch ganz klar mit der Idee, dass Busfahren nichts kosten sollte. „Geil,dann is schwarzfahren ja gar kein schwarzfahren mehr.“ Aber: „wie sollen dann die Busfahrer und das Benzin für die Busse bezahlt werden?“ und „das ist ja traurig für die Kontrolleure, die dann arbeitslos werden“.

Die Gruppe CDU tat sich schwer zu verstehen, was das eigentlich für eine Partei ist und was die wollen und die Kandidaten, Jost de Jager und Kristina Herbst waren für sie auch nicht so richtig greifbar. „Irgendwie hat dieser Jost de Jager voll ein auf Schleimer gemacht, weil der den Jugendbauerhof besucht hat, was soll den sowas, sollen die Kinder zu Hause erzählen, dass der toll ist und die Eltern den wählen sollen?“ Schwierig war auch, was das „christlich“ im Parteinamen zu bedeuten hat … „sind die jetzt für oder gegen Ausländer?“, „haben die was gegen Muslime, weil die ja christlich sind?“ und was hat das mit den christlich, konservativen Werten auf sich. Wir kamen auch auf das Betreuungsgeld zu sprechen und das hielt die Klasse quasi einstimmig für großen Mist. „wie dumm ist dass denn, dann lassen die Eltern ihre Kinder doch lieber zu Hause und die lernen dann erst deutsch, wenn sie in die Grundschule kommen“, argumentierte ein irakischer Schüler. „die Kinder von den armen Familien können doch im Kindergarten viel bessere Sachen machen als mit ihren Eltern, weil die ja nicht soviel Geld haben für Schwimmbad, Kino und so.“ Dann doch lieber kostenlose Kita-Plätze für alle Familien, egal wie viel Geld die verdienen.

Dann hörten wir heute noch die Gruppe SPD. Völlig unverständlich fanden sie es, dass keiner die beleidigenden Kommentare zu Torsten Albigs Bildern auf dessen Facebookprofil löscht und man die Spamer gewähren lässt (übrigens zwei Schüler anderer Schulen, die sich lustig abwechseln und scheunentoroffene Profile haben ;)) An Themen sind angekommen: Bildung fördern, Umwelt schützen, Atomkraftwerke weg – Windkraft her. Die Lieblingsland-Kampagne empfanden sie doch eher wieder als schleimen. Wahlkreiskandidat Jürgen Weber war nicht so spannend für sie, da half auch nicht, dass er Kapitän des FC Landtag ist.
Leider haben wir vor der Wahl jetzt nicht alle Partei-Arbeitsgruppen hören können, aber das holen wir dann nächste Woche nach, denn es bleibt spannend, zumal ja noch der Kandidat auf dem Plan steht, der direkt für Bildung verantwortlich war und sein Parteikollege, der schon zum dritten Mal verheiratet ist und in einem Interview sagte, dass er gern flirtet – mal sehen wie das gewertet wird.

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Das Dilemma der Schulen – Zufall oder Kalkül?

In einigen Teilen der Bevölkerung hält sich nachhaltig die Ansicht, dass „die da oben“ gar nicht daran interessiert sind, Verbesserungen zu schaffen. Das gilt in unserem Bundesland vor allem auch in der Bildungspolitik. es liegt einiges im Argen, aber die Lösungen kommen nicht auf den Weg. Da kann man sich schon Fragen, ob dies  so gewollt ist oder ob die Probleme nicht im ausreichenden Maße gesehen und kommuniziert werden.

Fortbildungen sind gut, denn durch sie hat man nicht nur die Möglichkeit sich neues Wissen im eigenen Fach oder Strategien für den täglichen Umgang mit Schülern anzueignen, sondern man kommt auch ins Gespräch mit Kollegen. Oft drehen sich diese Gespräche um die Situation an den verschiedenen Schulen in unserem Land und leider allzu oft hört man nicht viel Positives. So ist die Unterrichtsversorgung in manchen Fächern sehr unterschiedlich und entspricht nicht in allen Fällen den Vorgaben der Kontingentstundentafel. Diese Stundentafel regelt, wie viele Stunden welchen Faches pro Jahrgang erteilt werden sollen. Die Abweichung von diesen Stundenvorgaben ist natürlich keine böse Absicht der jeweiligen Schulleitungen. Oft sind einfach nicht genügend Lehrer vorhanden, die das entsprechende Fach unterrichten können und das nicht nur in bekannten „Mangelfächern“ wie Physik oder Französisch, sondern mittlerweile gibt es sogar Schulen, an denen es keine Geschichtslehrer mit Fakultas (geprüfte Unterrichtsbefähigung) mehr gibt. Das bedeutet, dass an der jeweiligen Schule keine Lehrer existieren, die das Fach Geschichte tatsächlich studiert haben. Also wird fachfremd unterrichtet was das Zeug hält, was selten von Vorteil für alle Beteiligten ist. Die Kollegen, die von einem auf den anderen Tag ein ihnen unbekanntes Fach unterrichten sollen, sind den Schülern oft nur zwei Seiten im Buch voraus und zeitlich kaum in der Lage, fachspezifische, didaktische und methodische Überlegungen über das neue Fach anzustellen. Ihnen fehlt also das entsprechende Handwerkszeug, Stunden des besagten Faches so vorzubereiten, dass die Schüler in den Genuss eines fördernden und fordernden Fachunterrichts kommen können, bei dem die Lehrplan-Vorgaben in die Unterrichtsvorbereitungen einbezogen werden. Wie ansprechend der Unterricht in diesen Stunden dann aussieht kann man sich sicherlich vorstellen. Weiterlesen

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Ein bisschen Frieden wäre klug

Das Etikett gibt oftmals den Ausschlag für die Kaufentscheidung. So geht es auch vielen Eltern, die für ihre Kinder nur die beste Schulbildung wollen. Deshalb möchten die meisten Eltern ihre Sprösslinge auch gern auf ein Gymnasium schicken, weil sie dort die beste Bildung und damit die aussichtsreichsten Zukunftschancen vermuten. Natürlich haben die Gymnasien auch nur begrenzte Aufnahmekapazitäten und es sollte ein gewisses Niveau gehalten werden. Das ist schwerlich möglich, wenn auch Eltern mit Kindern schlechterer Schulartempfehlungen “es erstmal auf dem Gymnasium versuchen wollen”. Mit der Schulreform des Jahres 2007 war durch das Angebot der Gemeinschaftsschule, in der die Kinder und Jugendlichen in neun Jahren das Abitur machen, eine ernstzunehmende Alternative eingeführt geworden, vor allem wenn das eigene Kind vielleicht doch nicht zu den absoluten Überfliegern gehört. Für die ganz Begabten, die ihre Empfehlung auf das Gymnasium bekommen hatten, stand als Alternative immer noch G8 (Abitur an einem Gymnasium in acht Schuljahren) zur Auswahl. Weiterlesen

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Braucht Beate de-mail?

Neulich im Chat unterhalten sich Zwei über die möglichen Notwendigkeiten der de-mail. Interessant war es.

U.Ziman: und intressant
U.Ziman: btw, ich check grad mails
U.Ziman: willst du .de-mail adresse mal haben, oder willste den service aus irgendwelchen gründen ignorieren?
Yennefer Lupin: was das?
U.Ziman:de-mail ist service von der deutschen post zusammen mit der regierung
U.Ziman: d.h. du kannst offizielle dokumente per mail bekommen
Yennefer Lupin: phhh, brauch man das?
U.Ziman: is umsonst und spart papier :d
Yennefer Lupin: was krieg ich denn dann vllt so beispiel

U.Ziman: evtl wird man auch irgendwelche anträge und steuererklärungen und all son mist dann gut los
Yennefer Lupin: wuä, was ist eine steuererklärung
Yennefer Lupin: ??
U.Ziman: und kann in der zukunft sämtliche ämterkommunikation mailen
U.Ziman: ohne ne stunde anzustehen um den antrag auf kinderhaltung oder so abzugeben
U.Ziman: das is son ding, dass die arbeitenden irgendwann machen müssen
U.Ziman: beate auch oder nicht?
Yennefer Lupin: wie kann ich mein pgp schlüssel pw ändern?
U.Ziman: boah… kommt aufs plugin an
U.Ziman: evtl auch nur per kommandozeile
Yennefer Lupin: who the f*** is beate?
U.Ziman: achhh..gnarg
U.Ziman: beamte!!!

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Deutschland vs. Türkei

In der letzten Woche dominierte kaum ein Ereignis so sehr die Medien, wie das am vergangenen Freitag stattfindende Fußballspiel Deutschland gegen Türkei. Der schon während der WM fast gebetsmülenartige Lobgesang auf die junge deutsche Mannschaft, die so herrlich multikulti ist, wurde wieder angestimmt und es fand allerlei mediales Drumherum statt.

Noch vor nicht so langer Zeit quollen die Medien förmlich über von Pro und Contra Darstellungen zu den Sarrazin Thesen, die alles andere als ausländerfreundlich waren und vor allem eine gescheiterte Integration zum Thema hatten. Solch konträr diskutierte Aussagen eignen sich blendend für Schlagzeilen, Auflagezahlen und Einschaltquoten, denn jeder Medienkonsument hat seine eigene Meinung dazu und sieht sie nur allzu gern bestätigt. Ebenso gern regen sich die Rezipienten der medialen Vielfalt jedoch über die Meinungen anderer auf, so dass allen gedient war und die Nutznießer der Verkaufszahlen und Einschaltquoten sich lächelnd zurück lehnen konnten. Egal ob ein konstruktiver Dialog über die abartigen Thesen Sarrazins zustande kam, Hauptsache alle Beteiligten verdienen gut daran. Weiterlesen

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Warum Medienkompetenzförderung nicht dort ankommt, wo sie gebraucht wird

Am 29. September fand im Skelligeer Landeshaus der erste Medienkompetenztag Schleswig-Holstein statt. Dort stand, neben einem provokativen und teilweise irritierenden Vortrag von Rolf Schulmeister über das Medienverhalten der heutigen Jugend, die Vorstellung verschiedener Initiativen auf dem Programm. Diese präsentierten ihre Angebote und informierten die anwesenden Besucher. Besonders interessant war der GameTreff des Offenen Kanal Skelliges, dort konnten die Besucher Videospiele verschiedener Genres selbst ausprobieren und sich ein genaueres Bild von der Faszination machen, die diese Spiele auf Kinder und Jugendliche haben. Daneben informierte das IQSH über mediale Angebote für den Unterricht. Ziel dieses Tages und der noch folgenden soll es sein, ein Netzwerk zu bilden, damit all die guten Angebote vermehrt genutzt werden können. Am Ende des Nachmittags gab es noch eine Podiumsdiskussion mit den medienpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen, in der es um deren Pläne für den Ausbau der Medienkompetenzvermittlung in Schleswig-Holstein ging. Weiterlesen

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90er Jahre Party – Nostalgie oder Wahnsinn?

Nostalgie ist schon was Komisches und treibt Leute zu den seltsamsten Dingen an. Wenn man auf eine Party geht, die mit dem Titel „90er Jahre Trash Camp“ wirbt, sollte man entsprechende gewappnet sein, denn die Aussicht auf einen solchen Abend bringt allerlei Seltsamkeiten zutage.

Um sich auf eine solche Party adäquat vorzubereiten, musste wie in den guten alten 90ern ordentlich zu Hause vorgeglüht werden. Nach langer Diskussion, welches Outfit den 90ern gerecht werden würde, herrschte keine Einigkeit. Vor Ort sah man dann jedoch sämtliche Spielarten des schlechten Geschmacks herumlaufen, die von technoliken Plastiktütenoberteilen bis zu pinken Stumpfhosen und Hemden reichte, die eher in die 70er denn in die 90er gepasst hätten. In der Vermutung, es würde dort vor allem Publikum aufschlagen, dass die 90er schon aktiv erlebt hatte, sah man sich auf der Party nicht bestätigt, denn so mancher schien eher die 90er in seinem Geburtsjahr zu haben. Das tat der guten Laune der Betreffenden jedoch keinen Abbruch und sie feierten und tanzten, als gäbe es kein Morgen mehr. Weiterlesen

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Schulanfang in Schleswig-Holstein

Dieser Tage ist die Aufregung in vielen Haushalten Schleswig-Holsteins besonders groß, denn viele Kleine und Große haben ihren ersten Schultag. Ob ABC-Schützen oder diejenigen, die zu weiterführenden Schule wechseln, eines haben sie gemeinsam, es kommt viel Neues auf sie zu und nur selten können sie abschätzen, was sie nun für die kommenden Jahre erwartet.

Alle Jahre wieder – kommt nicht nur der Weihnachtsmann – sondern kommen auch viele neue Kinder in die Schule. Bei uns in Schleswig-Holstein sind es in diesem Jahr 24.000 neue ABC-Schützen, die ihren ersten Schultag haben. Doch warum nennt man diese eigentlich so, die Schule ist ja schließlich kein Ballerspiel, in dem man wehrlose Pixelbuchstaben abknallt. Den Begriff ABC-Schütze gibt es schon seit dem 16.Jahrhundert und setzt sich aus ABC, das für das Lernen der deutschen Sprache steht und dem Wort Schütze, das ursprünglich Anfänger oder Neuling bedeutete zusammen. Damit sind die ABC-Schützen das, was sie nun mal sind, Neulinge im Erlernen der deutschen Schriftsprache. Die meisten von ihnen freuen sich sicherlich auf ihren ersten Schultag, gibt es doch an dem, neben all den neuen Eindrücken, Heften, Büchern und Lehrern auch die Schultüte. Die gibt es noch gar nicht so lange, denn sie wurde erst im späten 19.Jahrhundert eingeführt und man hat sich diesen Brauch von den Juden abgeschaut, denn dort bekamen die Kinder zu Beginn ihres Schullebens ein süßes Buchstabengebäck geschenkt, getreu nach dem Psalmenwort: „Dein Wort ist in meinem Munde süßer als Honig.“. In manchen Gegenden Deutschlands ist auch der Begriff Zuckertüte geläufig. Mittlerweile verkommt auch diese Tradition zu einem Kommerzzirkus, denn man kann von der Hello Kitty, über die Spongebob und Star Wars Schültüte viele weitere Merchandiseartikel kaufen. Das bietet Eltern auch eine gute Gelegenheit ihr Kind im Sinnes des Konsum gleich von Anfang an adäquat auszurüsten und gleich die ganze Serie vom Sportbeutel bis zum Radiergummi zu kaufen. Weiterlesen

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