Schulöffnung – Erste Eindrücke

Man kann über die Vor- und Nachteile der Schulöffnungen denken, was man will, wenn man als Schule, Schulleitungsteam und Kollegium aufgefordert ist, das zu organisieren, spielt das jedoch eine eher untergeordnete Rolle und soll auch gar nicht Gegenstand dieses Artikel sein. Stattdessen möchte ich ein wenig über die Ereignisse und Abläufe der letzten Woche berichten und nach zwei Tagen mit Schülern einer neunten Abschlussklasse, mit ganz unterschiedlichen Zielen nach dem Sommer, ein kleines erstes Resümee ziehen.

Als Ende letzte Woche die Entscheidung fiel, dass die Jahrgänge 9 und 10 zur Prüfungsvorbereitung unter Berücksichtigung bestimmter Hygienevorschriften und Regularien in die Schule kommen sollen, hatten wir als Schule inklusive Wochenende sechs Tage Zeit, alles vorzubereiten. Das betraf die Bestellung von Desinfektionsmittel, der Selbstorganisation von Sprühflaschen, die an den im Hausslang betitelten Detox-Stationen an den Eingängen aller Jahrgangsflure und in der Pausenhalle zum Einsatz kommen, die Aufteilung von insgesamt 8 Klassen in 24 Gruppen mit festen Raum- und Sitzplatzzuordnungen, damit die Abstandregeln gewahrt werden können, die Planung des gestaffelten Ankommens und Gehens der Gruppen, der Einsatz von Lehrkräften in den Gruppen, das Abfragen der Einsatzfähigkeit von Lehrkräften bzw ihrer Zugehörigkeit zu Risikogruppen, die Kommunikation mit den Schülern, wann sie wo zu sein haben und wie sie sich auf dem Weg in ihren temporären Klassenraum verhalten sollen, das Markieren von Laufwegen, die Organisation der Notbetreuung der Fünft- und Sechstklässler mit systemrelevanten Eltern sowie die vom Jugendamt als betreuungsbedürftig eingeschätzten Schüler und, und, und. Das alles natürlich, während „nebenbei“ noch ca. 25 Klassen über Homeschooling versorgt werden, von denen viele beengt wohnen und kaum technisches Equipment zu Hause haben.

Das war schon spannend zu erleben, wie ein Kollegium, dass aus ca. 80 Personen (Regelschullehrkräfte, Sonderschullehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen und pädagoischen Fachkräften) besteht, das gewuppt bekommt. Plötzlich gab es keinen verlässlichen Stundenplan, keinen Vertretungsplan, ganz viel Autonomie und damit auch Verantwortung wurde den Klassenteams (alle Lehrkräfte, die in einer Klasse unterrichten) gekoppelt an klare Vorgaben übertragen, es wurde viel auf Freiwilligkeit gesetzt und die Flut der Informationen und Rückfragen pro Tag war immens. Als ich dann gestern den ersten Tag mit Teilen meiner Klasse verbringen durfte, war ich ein bisschen aufgeregt, als ich in die Schule fuhr und wusste, das sich nun zeigen sollte, wie gut unsere Planung und Organisation in der Realität ist.

Zusätzlich zu den vorgegebenen Maßnahmen haben wir für alle Personen, die sich im Schulgebäude bewegen, Maskenpflicht verordnet. Wenn dann alle ihren Platz im Klassenraum gefunden haben und arbeiten, darf die Maske abgesetzt werden. Bewegt man sich im Raum oder muss ein bisschen näher aneinander heran, weil etwas erklärt werden muss, setzt man die Maske wieder auf. Wir hatten alle Schüler informiert, dass diese Regeln auch bei der Ankunft in der Schule gilt und in Ermangelung von Einwegmasken einen Bastelstand mit Servietten und Gummibändern am Eingang aufgestellt. Laut dem Kollegen, der gestern und heute der „Türsteher“ war, musste dieser aber sehr selten genutzt werden, weil die meisten Schüler eigene Masken hatten. Der Kollege hatte sich eine Poolnudel mitgenommen, um immer wieder Schülergruppen bildlich deutlich zu machen, wie weit auseinander man für zwei Meter Abstand gehen muss und ich feiere ihn sehr für diese Idee. Es gab keine Ballungen, weil zu viele Schüler gleichzeitig angekommen waren und das Desinfizieren an den Detox-Stationen schien auch gut funktioniert zu haben. Im Gebäude verteilt waren Lehrkräfte zur Aufsicht unterwegs und die Stimmung war insgesamt gut.

Wir hatten uns für unsere Klasse ein rotierendes Verfahren überlegt, bei dem drei Lehrkräfte abwechselnd in den drei Klassengruppen sind. Wichtig war uns einmal die Rückmeldung, wie die Klasse die über fünf Wochen Isolation und Homeschooling verkraftet hatten, ihnen Mut zu machen für die ESA-Prüfung, zu organisieren welche Aufgaben in der Schule und welche zu Hause zu machen sind, Schullaptops zu verleihen und fachlich zu arbeiten. Mehr als einmal habe ich an diesem Vormittag Sätze wie „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so freue, wieder in der Schule zu sein.“, „Ich hab sie voll vermisst.“ und „Ich habe so Angst vor der Prüfung, wir konnten uns gar nicht richtig vorbereiten.“ gehört. Einige durften seit der Schulschließung die Wohnung kaum verlassen und andere haben die Zeit des Kontaktverbots mit sechs Personen in einer 2-Zimmerwohung verbracht, dementsprechend viel Zeit haben wir auch erstmal auf das gemeinsame Miteinander verwendet. Heute wurde dann sehr fleißig gearbeitet und es wurde noch einmal deutlich, wie viel individueller es sich in einer heterogenen und inklusiven Lerngruppe mit acht Schülern arbeiten lässt im Vergleich zu einer 24er-Gruppe. Ich hatte den Eindruck, dass viele heute entspannter in Bezug auf die Prüfungen nach Hause gegangen sind, als sie gestern in die Schule kamen.

Was mich in Bezug auf meine Kollegen wirklich gefreut hat, war die positive Einstellung zu dem ganzen Freestylemodus sowie die Freiwilligkeit und solidarischen Haltung mit der sie unterwegs sind. Ich hatte vor ein paar Tagen gegen 18 Uhr eine leere Tabelle mit der Besetzung der Notbetreuung bis 30. April für täglich acht Unterrichtsstunden rumgemailt mit der Bitte, dass sich gern die Kollegen eintragen sollen, die durch fachliche Vorbereitung oder Klassenversorgung nicht so stark eingespannt sind und die Tabelle war nach zweieinhalb Stunden komplett mit vielen verschiedenen Freiwilligen gefüllt. Andere Kollegen haben sich mit Schülern einzeln auf dem Parkplatz unter Wahrung der Abstandsregeln getroffen, ein bisschen mit ihnen geschnackt, Aufgaben ausgetauscht oder sind mit dem Fahrrad durch den Stadtteil gefahren, um Arbeitsmaterialien an die auszuliefern, die technisch sehr schlecht aufgestellt sind. So cool das ist, ist es schade, dass da noch nicht noch mehr digital geht, aber wir arbeiten daran.

Mir ist schon klar, dass es an dieser Stelle Kritik geben kann, dass wir durch unsere Kreativität und unsere Bemühungen falschen politischen Entscheidungen zum Gelingen verhelfen und die Entscheider später zu Unrecht sagen können: „Wo ist denn das Problem, lief doch alles!“, aber das ist für mich an dieser Stelle nicht die Hauptfrage. Bestimmte Entscheidungen der Bildungspolitiker für sich zu bewerten und das zu kommunizieren, ist eine Seite der Medaille, Erlasse und Vorgaben der Bildungspolitiker bestmöglich vor Ort umzusetzen und die Schülern gut zu versorgen eine andere.

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Individualisiertes Lernen – jetzt erst recht!

Photo by Deleece Cook on Unsplash

Individualisiertes Lernen ist ja keine neue Erfindung, aber vor allem im Kontext der Inklusion immer wieder ein gern benutzter Begriff. Gerade im Moment, wenn darüber diskutiert wird, wann, wie und für wen Schulen öffnen sollen, gewinnt es meiner Ansicht nach jedoch noch stärker an Gewicht. Bei der Abwägung der passenden Szenarien für meine Schule, speziell für die Abschlussjahrgänge 9 und 10, sehen ich eine Menge Chancen, sich aus der individualisierten Perspektive den Lösungsoptionen zu nähern. Beim Schreiben dieser Zeilen sehe ich vordergründig natürlich meine 9. Klasse einer Gemeinschaftsschule.

Das Ganze sollte meiner Meinung nach mit einer Bestandsaufnahme beginnen, bei der man die SchülerInnen befragt, wie sie selbst einschätzen, in welchem Umfang sie effektiv alleine zu Hause lernen können. Das hängt von vielen Faktoren ab:

  • Haben sie zu Hause Arbeitsraum und -ruhe.
  • Haben sie zu Hause Unterstützung.
  • Welche Aufgaben müssen sie aktuell in der Familie übernehmen.
  • Ist die technische Ausstattung den Aufgaben angemessen.
  • Haben sie die nötige Selbstkompetenz im Sinne von Disziplin, Durchhaltevermögen und Problemlösungsfähigkeit.

Diese Liste könnte man sicher noch erweitern. Im zweiten Schritt sollten die LehrerInnen, die eng mit der Lerngruppe arbeiten und die einzelnen SchülerInnen gut kennen, darüber beraten, inwieweit die Selbsteinschätzung realistisch und zielführend ist. Ein Schüler, der plant mit einem mittelguten ESA in die berufliche Ausbildung zu gehen und bei dem schon alles unter Dach und Fach ist, ist anders motiviert und braucht ganz andere Aufgaben als jemand, der plant im kommenden Jahr einen guten MSA zu machen und dann vielleicht weiter in die Oberstufe zu gehen. Dementsprechend sollten auch die Aufgaben und Ziele individualisiert werden und die LehrerInnen sollten überlegen, was jeder Einzelne braucht, damit die individuellen Ziele erreicht werden können und das auch mit dem Schüler besprechen und konkrete Vereinbarungen darüber treffen, wann Teilziele erreicht sein sollen und wie diese zu überprüfen sind.

Das würde für die Schulorganisation bedeuten, dass es Zeiten und Räume geben muss, in denen diejenigen unterstützt arbeiten können, die das für sich als die passende Arbeitsweise sehen. Darüber hinaus kann man Sprechstundenzeiten mit Terminvergabe planen, in denen einzelne Schüler sich mit den Lehrerkräften treffen und das bereits Geschaffte evaluieren, neue Zielabsprachen treffen und Hilfemöglichkeiten vereinbaren, die beispielsweise online durch Mitschüler oder Lehrkräfte erfolgen könnten.

Das hätte aus meiner Sicht auch den Vorteil, dass man weniger Sorge haben müsste, dass zu viele Personen auf zu engem Raum unterwegs sind, als wenn man alle SchülerInnen einer Abschlussklasse zur gleichen Zeit in die Schule bestellt und dann gesplittet in verschiedenen Räumen unterrichtet oder in einem Schichtsystem Teilgruppen in der Schule unterrichtet.

Da man sich als Lehrkraft ja ohnehin Gedanken machen muss, wie man die Zeit bis zur Prüfung auf den verschiedenen Levels, die in der Klasse vertreten sind, plant und organisiert, und sich sehr wahrscheinlich auf wesentliche Kompetenzen und Inhalte festlegt, ist der Vorbereitungsaufwand im Sinn der Formulierung der Arbeitsaufträge und der Materialbereitstellung überschaubar. Das bedeutet, dass viel Zeit für die individuelle Beratung, Unterstützung und Feedback bleibt.

In vielen Beiträgen in den sozialen Medien, die Eltern in der Zeit des Homeschoolings verfasst haben, wurde deutlich, dass offensichtlich Lehrkräfte Aufgaben im Sinne einer Beschäftigungstherapie aufgegeben haben, was ich sehr schade finde. Natürlich sollten SchülerInnen ein möglichst breites Angebot an Bildung bekommen und das umfasst eben nicht nur Deutsch, Englisch und Mathe. Aber auch hier sehe ich die Individualisierung als Chance für die Motivation der SchülerInnen, denn welchen Nutzen hat es, wenn alle ein Frühlingsbild mit Aquarellfarben malen sollen, weil es in Kunst grad dran ist? Worum geht es denn eigentlich? Ja, SchülerInnen sollten künstlerische Ausdrucksformen kennen lernen, um ihre eigenen Eindrücke und Gefühle für andere wahrnehmbar machen zu können. Aber gelingt das bei allen durch besagtes Frühlingsbild? Ganz sicher nicht und warum dann nicht die Palette mit anderen Darstellungsformen erweitern, die auch nicht zwingend visuell oder selbstgemalt sein müssen. Stärkenorientierung und die Nutzung der Energie, die intrinsische Motivation erzeugen kann, bedeutet nicht gleichzeitig, dass alle anderen Themen und Kompetenzen unnötig werden, aber gerade in Zeiten wie diesen, in denen aus psychologischer Sicht die Fähigkeit zur Selbstmotivation für Kinder und Jugendliche immens wichtig ist, sollte diese eher gefördert und nicht unterdrückt werden.

Mir ist durchaus bewusst, dass es aus Sicht derer, die Schule konservativer oder geprägt aus ihren eigenen Schulerfahrungen sehen, eine Menge Angriffspunkte in Bezug auf Leistungsorientierung, Benotung, Lehrpläne etc. sehen könnten. Aber meine Haltung zu Bildung im Allgemeinen und in der aktuellen Phase im Speziellen begründet sich auf meine Erfahrungen der letzten zehn Jahre, in denen ich nacheinander zwei Klassen mit großartigen Menschen von der 5. Klasse bis zu ihren jeweiligen Abschluss begleiten und unterstützen durfte und deren regelmäßige Rückmeldung mich gelehrt hat, ebendiese Haltung zu entwickeln.

Eine kleine Umfrage in meiner Klasse bestätigt mich in meiner Haltung und meinen Ideen.

 

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„Schreiben“ Lv. 2

Die guten Vorsätze waren da, an der Ausführung haperte es aber. Nachdem ich heute meinen Lv. 2-Text fertig geschrieben hatte, stolperte ich zufällig über den Blog von Jutta Reichelt und die von ihr zusammengetragenen Schreibübungen. Abgesehen von den motivierenden Anregungen, von denen ich das „Daily Diary“ ausprobiert habe, empfand ich ihre Aussagen darüber, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, ob der produzierte Text zu einem Schreibanlass auch gut genug sei, als beruhigend, denn ich erwischte mich beim Nachdenken über den Lv. 2-Text immer wieder dabei, dass ich ihn nicht gut genug fand und deswegen gar nicht erst anfing zu schreiben. Nun ist er fertig und auch wenn ich ihn etwas mager finde, habe ich nach dem Schreiben noch einige Korrekturen vorgenommen und mich aktiv damit auseinandergesetzt und darum geht es ja. Man kann nicht jedes Level mit drei Sternen abschließen.

Die Aufgabe für Lv. 2 war, sich nacheinander mehrere Impulswörter zu generieren und jeweils die ersten Assoziationen dazu aufzuschreiben. Wenn man genügend Wörter hat, soll man einen Text aus den Anregungen schreiben. Zum Generieren der Wörter nutze ich „Deutsch Wörter auf gut Glück“

Meine Wörter waren: Sommer, Amboss, rau, Quartett 

Genervt drehte Bjarne sich um und musste sich eine bissige Erwiderung verkneifen. Was dachten denn die Leute, wie viel das Metall kostet, das er hier verarbeitete und wie viel Zeit in einem richtig guten Stück steckte, vom Schweiß mal ganz zu schweigen.

Er überlegte jedes Mal auf’s Neue, ob er sich diese Mittelalterfestivals und -märkte wirklich antun sollte, aber zumindest hatte er dort die Möglichkeit, seinen Beruf tatsächlich so auszuüben, wie er ihm am meisten Spaß machte, nämlich Einzelstücke zu fertigen und den Menschen zu zeigen, was hinter dem Schmiedehandwerk steckte. Es hatte ihn als Kind schon fasziniert zu lernen, dass ganze Zeiten nach Metallen benannt wurden, einzig und allein mit dem Hintergrund, dass Schmiede in der Lage waren, Nutzgegenstände, Waffen und Rüstungen aus diesen herzustellen. Manchmal bedauerte er, dass er erst im 20. Jahrhundert geboren worden war, denn durch die Industrialisierung hatte sein Traumberuf an Bedeutung verloren. Andererseits war er auch sehr froh darüber, nicht im Mittelalter zu leben, denn ihm waren die Härte und Rauheit der Zeit bewusst, vor allem wenn man weniger privilegierten Standes war.

Wahrscheinlich gingen ihm die meisten Menschen auf den besagten Veranstaltungen auch deshalb so auf die Nerven. Sie zelebrierten hier ein Pseudomittelalter, in dem alles schön bunt und sauber war und im Grunde ging es nur um den Verkauf und Konsum von Waren und Entertainment. Dabei gaben sich die Anbieter die größte Mühe, ach so authentisch zu wirken, aber eben nur so, wie es die Kunden aus ihren Bilderbuchvorstellungen gewohnt waren.

Doch zum Glück gab es in all dem Theater auch ein paar Menschen, mit denen es sich lohnte, seine Zeit zu verbringen, da sie ähnlich dachten wie Bjarne. So hatte er sich in den letzten Jahren mit der Lichterziehrin Gabi, dem Metbrauer Klaus und der Gauklerin Iva angefreundet und mittlerweile bildeten sie ein festes Quartett, in dem sie Termine, Anreisen und Übernachtungen gemeinsam plante. Gingen Märkte oder Festivals über mehrere Tage, blieben sie abends unter sich und stellten immer wieder fest, dass ihnen die aufgesetzte Fröhlichkeit und die meist dilettantisch vorgetragenen musikalischen Beiträge der Barden und Bands zuwider waren.

Für sie war das eben einfach ein Job und keine Passion.

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„Schreiben“ spielen im Singleplayermodus

Vor einiger Zeit war ein Schreibspiel entstanden, das den offensichtlichen Namen „Schreiben“* bekam und sowohl im privaten Freundeskreis als auch in der Schule viele unterhaltsame Stunden füllte. Meine Idee, in Zeiten der sozialen Isolation, online zu spielen, hatte sich in der initiierten Runde als nicht so fruchtbar erwiesen, denn es ist zwar schön, Lob für die eigenen kleinen Schreibversuche zu bekommen, aber irgendwie fehlt da doch die Herausforderung.

Also kam mir die Idee, „Die Musenkussmischmaschine“ von Gerd Herholz im Singleplayermodus zu spielen und hier immer mal ein let’s play zu veröffentlichen.

Heute bin ich mit Level 1 gestartet und es war am Ende einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Ursprünglich basiert die Textform auf einem ABCDarium, das man beliebig abwandeln kann. Mit gefiel die Idee, pro Zeile drei Wörter (bis auf zwei Ausnahmen) zu benutzen.

Als alles anfing
brummten beschwingte Bienen
charismatisch. “Charmantes Chaos.”,
dachtest du. Dieser
eine Einfall erhielt
fast flüsternd Flow.
Ganz geheim geschah
heute – hier hochoben –
im Innersten Irrsinniges.
Jedermann jauchzte jubelnd
mit monströsem Mut.
Nicht neidisch nachdenkend,
ohne opportunistische Ohnmacht oder
Pessimismus. Plakative Parolen
quollen quasi quatschhaft
raus. Rhythmische Reime
stampften selig, so
treu, tränenreich, trotzig
und unvollkommen. Unser
verficktes, verrücktes Vertrauen
war wahrhaftig wichtig!
xxx
YOLO! YES! YEAH!
Zeigt zusammen Zuversicht!

* Grundgerüst von „Schreiben“ ist die Idee, fünf Zufallswörter zu einem Text aus maximal fünf Sätzen ungeordnet unterzubringen. Der Text sollte in sich eine gewisse Kohärenz aufweisen und es kann je nach Spielmodus auch eine Textsorte vorgegeben werden. 

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TIL: So geht „Schreiben“ spielen

Das Grundgerüst von „Schreiben“ ist die Idee, fünf Zufallswörter zu einem Text aus maximal fünf Sätzen ungeordnet unterzubringen. Der Text sollte in sich eine gewisse Kohärenz aufweisen und es kann je nach Spielmodus auch eine Textsorte vorgegeben werden.

Textsorte: Horoskop
Wörter: Ei, Auge, Goldfischglas, Pilze, Solar Plexus Chakra

Wenn sie sich in diesen Tagen häufig verletzlich wie ein rohes Ei fühlen oder den Eindruck haben, die Welt nur noch durch die Wände eines Goldfischglases zu betrachten, sollten sie ihr Solar Plexus Chakra dringend stärken, denn es spielt eine große Rolle für ihr Selbstbewusstsein und die Macht, die sie über sich und andere haben können. Wenn sie die Augen offenhalten, werden sie zahlreiche Situationen entdecken, in denen sie ihre Persönlichkeit trainieren können, um ein glücklicherer Mensch zu werden. Um ihre Wahrnehmung zu sensibilisieren und ihren geistigen Horizont zu erweitern, sollten sie auch den Konsum von Pilzen in Betracht ziehen, denn diese können hilfreich auf diesem Weg der Erleuchtung sein.

Textsorte: Tragödie
Wörter: Federn, Amerika, Stewardess, Sandwich, Himalaya

Entspannt lehnte ich mich in meinem Sitz in der Maschine AA 1015 von American Airlines zurück und genoss das soeben von der Stewardess servierte Sandwich. Heute muss der glücklichste Tag in meinem Leben sein, denn ich fliege an den Ort, den ich mein ganzes Leben besuchen wollte und treffe dort meinen Bruder nach 20 Jahren wieder. Er war schon früh dem bedrückenden Familienleben in einer Kleinstadt im mittleren Westen entflohen und hatte sich in Indien auf den Weg der Erleuchtung begeben. Nun sollte ich ihn endlich wieder treffen und er wollte mir seine Welt zeigen, von der ich bisher nur in seinen Briefen gelesen hatte. Nur noch eine Stunde bis zur Landung, dann würde ich ihn in meine Arme schließen können und würde mit ihm eine für mich wunderbare neue Welt erkunden.
Breaking News: Über dem Himalaya stürzte die American Airlines Maschine AA 1015 aufgrund einer Explosion ab, es gibt keine Überlebenden.


Textsorte: Liebesbrief
Wörter: Eis, Decke, Straße, Bus, Kneipe

Geliebte Kneipe,
auch wenn unsere Beziehung im Moment auf Eis liegt, vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an dich denke. In meinen Tagträumen steige ich an der Ansgarkirche aus dem Bus und gehe beschwingt die Straße hinauf, unter der sich die geheime Kegelbahn befindet. Ich male mir die unzähligen witzigen Momente aus, die sich in der Spaßarea für Eingeweihte hätten abspielen können – auf der Rutsche, im Whirlpool, auf der Kegelbahn. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass es nicht vorbei ist – wir werden wieder gute gemeinsame Zeiten haben. Wenn dieser Tag gekommen ist, erklimme ich die letzte Stufe, öffne die Tür und der Zigarettenrauch, die Musik von The Cure, der Geruch von Maggi und das vertraute Pöbeln des Wirts umhüllen mich zärtlich wie eine warme Decke.
In Liebe dein Lieblingsgast


Textsorte: Erlass eines Ministeriums
Wörter: Comic, Parkuhr, Brennholz, Feuerwerk, Weltall

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wendet sich mit diesem Erlass an sie alle, da durch die Auswertung der neuesten Daten unserer Satelliten im Weltall beunruhigende Fakten bekannt wurden. Das Zünden von Feuerwerkskörpern und das Entfachen von Lagerfeuern mit Brennholz, in einem Umkreis von 3 Metern rund um Parkuhren, setzt eine radioaktive Strahlung frei, die für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Bitte sehen sie deshalb dringend ab sofort davon ab, derartige Entzündungsvorgänge zu initiieren und klären sie auch ihre MitbürgerInnen über die Gefahren eines solchen Handelns auf.
Wir werden dies Warnung in Kürze auch in leichter Sprache veröffentlichen und darüber hinaus einen Comic zur bildlichen Aufklärung bereitstellen.
Bitte schützen sie sich und andere und bleiben sie gesund!

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Roadtrip Tag 4 & 5: Hagen und Düsseldorf

Manchmal hat man einfach Glück, so wie ich gestern in Hagen. Es war ja schon ein bisschen riskant, wegen eines Onlineartikels nach Hagen zu fahren, in der Hoffnung, dort ein bisschen StreetArt anschauen zu können, aber ich wurde nicht enttäuscht. In Hagen wurde übrigens 1912 die Firma Brandt gegründet, die wir alle wegen ihres Zwiebacks kennen. Heute war ich dann wieder in Sachen Museumskunst in Düsseldorf unterwegs und habe viele neue Eindrücke und Impulse zu alten Fragen bekommen. Nun bin ich in Köln, wo es morgen weitergeht. Weiterlesen

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Roadtrip Tag 2 & 3: Hannover und Düsseldorf

Hauswand in Hannover

Jetzt rächt sich direkt, dass ich gestern zu faul zum Schreiben war, denn ich habe das Gefühl, dass ich 10.000 kleine und große Erlebnisse hatte und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der zweite Stopp war in Hannover und auf dem Programm standen das Sprengel Museum, das übrigens nach dem Schokoladenfabrikanten und Kunstsammler Bernhard Sprengel benannt ist und das Karikaturmuseum. Doch neben den künstlerischen Eindrücken stelle ich fest, dass das Alleinunterwegssein auch für die Wahrnehmung etwas ganz Besonderes ist. Es ist ja nun mal so, dass man in einer Gruppe oder zu zweit im Urlaub viel im Gespräch ist und weniger von dem wahrnimmt, was um einen herum geschieht. Ich lerne gerade noch damit umzugehen, denn neben vielen lustigen und amüsanten Wahrnehmungen, gibt es eben auch solche, von denen man lieber abgelenkt gewesen wäre. Doch dazu später mehr. Erstmal der kulturelle Rückblick. Weiterlesen

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Roadtrip Tag 1: Hamburg

Keith Haring 1988

Keith Haring 1988

Alle Ferien wieder stellt sich die Frage, was man mit den sechs Wochen unterrichtsfreier Zeit anfängt. Ja, ich weiß, ich rede hier über ein Luxusproblem und will auch kein „Brot in die Wunde“ derer reiben, die Jobs haben, in denen sie nur den gesetzlichen Urlaubsanspruch im Jahr verplanen dürfen und ebenso wenig die Diskussion starten, dass Lehrer ohnehin viel zu viel Urlaub haben. Vielmehr möchte ich versuchen, über mein heute gestern gestartetes Projekt zu berichten, das zum Einen „Urlaub mit mir selbst“ bedeutet, was um ehrlich zu sein eine Premiere für mich ist und zum Zweiten soll es ein Roadtrip durch Deutschland (zumindest ist das bisher der Plan) werden, mit dem Ziel, diese oder jene Kunst zu betrachten, die in Museen, Ausstellungen oder auf der Straße zu finden ist.

Update: Videos einzubetten scheint grad nicht so zu funktionieren, wie ich das möchte, aber ich habe keine Lust zu basteln, denn die nächsten Eindrücke warten schon auf mich. 😉

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Sketchnotes: Einheiten umrechnen

gewichte-umrechnenAuf dem letzten BarCamp Skellige habe ich eine tolle Session zu Sketchnotes besucht und übe seitdem fleißig. Da meine Schüler immer wieder das Umrechnen der verschiedenen Einheiten verchecken, habe ich mal drei Übersichten gesketchnotet, die hoffentlich ein bisschen helfen. Weiterlesen

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Das Deutsche Lehrerforum – Wellness für’s Gehirn

img_20160924_182012Es ist nun schon eine Woche her, dass ich am Deutschen Lehrerforum vom 23. bis 25. September in Königswinter bei Köln teilnehmen durfte und nachdem die positive Erschöpfung, die mich durch die Woche begleitet hat, vergangen ist, möchte ich einen kleinen Rückblick mit Abstand wagen. Weiterlesen

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