Schule und so …

Gisela Peter  / pixelio.de

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Gestern war ich eher zufällig in einer fünften Klasse. Da ich mich ja sehr gemütlich mit fast allen Stunden in meinem neunten Jahrgang eingemugelt habe, kommt das eher selten vor, dass ich mich aus meiner Wohlfühlzone begeben muss. Fünftklässler … die sind klein, laut, frech und verstehen keine Ironie, ganz schlechte Kombi. Ach ja, sie sind auch erschüttert, wenn man im Unterricht „schlimme“ Wörter benutzt, auch nicht gut. Ich kam rein, es war turbolaut, das Leisezeichen funktionierte nicht und ich hatte keinen Rohrstock parat. Also Plan B, selbst etwas lauter werden und gezielt die Drahtzieher zum Schweigen zu bringen. Das geht entweder auf die weiche „hey, eigentlich finden wir uns doch gegenseitig cool“ oder die harte „wettern, dass ich den Strafarbeitenpoker länger durchhalte als du und du deine Schulden auch wirklich einlösen musst, weil ich es nicht vergesse?“-Tour. Hat tatsächlich funktioniert und wir konnten am Ende noch Wortarten-Eckenraten spielen. Ein Ergebnis des Strafarbeitenpokers bekam ich dann heute. Die Aufgabe war, sich in den von einer lieben Kollegin beaufsichtigten Lernzeitraum zu gehen, die Kollegin freundlich zu be- und von Frau Lupin zu grüßen und dann ein zehnzeiliges Gedicht mit der Überschrift „Ruhe ist schön“ zu schreiben. Er hat alle Aufgaben erfüllt:

Ruhe ist schön, weil man sich konzentrieren kann,

wenn man fertig ist, hat man fun.

Frau Lupin gibt sich Mühe,

doch die, die sich nicht dran halten, sind Kühe.

Wenn im Unterricht die Ruhe fehlt,

ist die Lernzeit, das was zählt.

Ich komm nicht aus meiner Haut,

manchmal bin ich laut.

Ich musste die ganze Zeit reimen,

deshalb bin ich aus Schleim.

Ganz ehrlich, ich finde das großartig 🙂

Eine andere gute Story war heute, dass eine Kollegin in ihrer achten Klasse die Donnerstagsnachmittagswahlpflichtkurse auswählen musste. das Problem ist, dass aus der Sicht meiner Kollegin und mir der Schüler, kaum attraktive Angebote vorhanden sind. Ein neuer Schüler hatte für sich das Angebot „Mädchentreff“ ausgewählt. Meine Kollegin fragte irritiert nach, ob ihm nicht klar wäre, dass das ein reiner Mädchenkurs ist. Er zeigte ihr in der Kursbeschreibung, dass das nichts von Genderbegrenzung zu finden sei und dass die Aussage „hier kannst du Freundinnen treffen“ sich doch wirklich gut anhöre und bestimmt Spaß mache, zumal er durchaus daran interessiert sei, eine Freundin zu treffen. Ich finde, dieser Vorfall spricht absolut für die Kompetenz des sinnverstehenden Lesens und ich schmeiß mich weg vor Lachen, wenn er bei der Zuteilung tatsächlich dort landet und dann der Hahn im Korb ist. XD

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