Harry Potter und der Orden des Phönix

Der Rummel um den fünften Teil der erfolgreichen Harry Potter Reihe ist wohl niemandem entgangen. Der Film und das Spiel mit dem Namen „Harry Potter und der Orden des Phönix“ sind kürzlich erschienen und setzen schon in den ersten Tagen den Erfolg der vorherigen Teile fort. Am Donnerstag sah man überall in Deutschland rammelvolle Kinosääle, denn nicht nur viele Kinder und Jungendliche konnten es kaum erwarten, sondern auch die Erwachsenem waren gespannt, wie es weiter geht.

Der fünfte Teil des Filmes beginnt, wie jeder Teil in Harry Potters Reallife, also seinem Leben bei den Dusleys, die ihn nach wie vor nicht mögen und auch dieses Mal wieder entsprechend in Szene gesetzt werden. Eine Familie in der keiner von uns Leben möchte, mit einem noch dickeren und extrem unsympathisch wirkenden Mr. Dursley, der nichts kann, außer herum zu meckern. Einer offensichtlich frustrierten Mrs. Dursley, die sich aufgebrezelt vor dem Fernseher sitzt, da das Leben ihr nicht viel zu bieten hat und einem Dydley Dursley, der sich zwar von seinen spießigen Klamotten verabschiedet hat, aber immer noch ein Weichei ist, dass mit seinen Freunden jüngere verhaut. Eine wahre Satire auf die spießigen Vorortfamilien, die oberflächlicher nicht sein könnten und keinerlei Bezug zum Magischen und Übernatürlichen haben und einen deutlichen Gegensatz zu den flippigen Freaks der Zauberwelt bieten, die extravagant daher kommen und wie im Falle von Tonks ihre Haarfarbe nach Belieben verändern können.

Harry PotterNach einem Überfall zweier Demetoren, den Harry erfolgreich abwehrt, in dem er seine Zauberkräfte außerhalb der Zauberschule Hogwarts einsetzt, muss Harry sich einer Verhandlung stellen, mit deren Urteil er der Schule verwiesen werden soll. Schon dort wird deutlich, dass man auch in der Zauberwelt nicht in Schubladen denken kann, denn die Guten sind gar nicht so gut, wie man vielleicht meinen sollte, sondern neigen in ihrem ignoranten Denken und ihrem Beharren auf Paragraphen dazu, das Flasche zu tun und die Augen vor der Bedrohung des zurückgekehrten Lord Voldemort zu verschließen. Einige wenige sind sich jedoch der Gefahr bewusst, die von ihm ausgeht und stellen sich der Herausforderung ihn zu bekämpfen. Der legendäre Orden des Phönix wurde wieder zusammengerufen und es wird versucht die Reihen zu verstärken, damit das Böse nicht die Überhand gewinnt. Neben Dumbledor, den Weasleys, Lupin und Sirius Black, ist auch der unsympathische Professor Snape ein Teil des Ordens, den 14 Jahre früher auch Harrys und Longbottoms Eltern verstärkten.

Im Laufe des Films wird immer deutlicher, dass niemals alles so ist, wie es scheint und dass sich die Ordensmitglieder vor allem vor dem Unerwarteten schützen müssen. Denn auch der dunkle Lord versucht seine Anhänger zu vermehren, um in einem finalen Schlag das Gute endgültig zu vernichten. Deshalb versucht er in Harrys Gedanken einzudringen und ihn zu manipulieren, so dass dieser sich auch mit seiner dunklen Seite auseinander setzen muss und feststellt, dass Liebe und Freundschaft die wichtigsten Eckpfeiler im Kampf gegen das Böse sind.

Harry Potters erster KussDa ich von der Handlung nicht zu viel verraten möchte und diese ja auch in der Vorschau schon ausgiebig vorgestellt wurde, möchte ich mich an dieser Stelle etwas ausführlicher den Darstellern widmen. Natürlich begegnete mach vielen bekannten Gesichtern aus den vergangenen Teilen, dabei hat Daniel Radcliffe als Harry Potter einen sehr überzeugenden Eindruck gemacht. Er steht an einem Wendepunkt in seinem Leben, denn ihm wird bewusst, dass das Böse überall lauert und auch er selbst nicht davor gefeit ist, diesem zu Erliegen. Hinzu kommen die Wirren der Jugend und der ersten Liebe, denn auch dieser begegnet er in diesem Teil. Man kann deutlich merken, dass Radcliffe durch seine gesammelten Erfahrungen gereift ist und sich endlich von dem Image des niedlichen kleinen Zauberlehrlings verabschieden will, um der Figur mehr Charakter zu verleihen. Es gelingt ihm recht gut und man kann sich schon auf den nächsten Teil freuen, in dem er sicher noch zulegen wird.

Ein weiteres Highlight ist auch wieder einmal Alan Rickman als Professor Snape, der ja schon in vielen Filmen bewiesen hat, dass er die Rolle des Bösewichtes wie kein anderer beherrscht. Interessanterweise erfährt man im Film auch ein wenig über seine Vergangenheit, die zum Teil daran schuld ist, dass er zu dem Menschen wurde, den er im Film und Buch verkörpert, denn Snape soll Harry auf Dumbledores Wunsch in Okklumentik, der Kunst seine Gedanken vor anderen zu verschließen. Bei diesem Unterricht dringt Harry jedoch in Snapes Gedanken ein und sieht ihn als jungen Schüler von Hogwarts, der unter dem Mobbing litt, dass ihm Harry Vater und seine Freunde zuteil werden ließen.

Mrs. UmbridgeWunderbar überzeichnet ist auch der Charakter der Dolores Umbridge, gespielt von der eher unbekannteren Imelda Staunton. Die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste ist ein Ausbund von Falschheit und Regelbewusstsein, die mit ihren schrecklich rosa und pinken Kostümen, ihren Häkelkissen und Katzenbildern den Zuschauer förmlich zum Erschauern bringt, denn hinter so einer Fassade kann nur das Böse lauern. Sie wendet in Hogwarts Methoden an, die an die Gleichschaltungsbemühungen, das Spitzeltum und die Verfolgung von Andersdenkenden zur Nazi-Zeit erinnert, alles getarnt durch Paragraphen und Verordnungen, die scheinbar "nur" das Beste für die Schule wollen. Der Charakter ist sehr gut in Szene gesetzt und kommt authentisch rüber.

Fazit:
Der fünfte Teil von Harry Potter ist kurz gesagt – anders. Alles in allem düsterer, ernster und nach meinem Ermessen besser als die Vorgänger, denn er stimmt etwas nachdenklich und man kann viele Parallelen zu Realität sehen, was einem in den vorherigen Teilen kaum gelang. Das Denken ist nicht mehr schwarz und weiß, denn es zeigt sich, dass zwischen gut und böse viele Grauzonen sind, die nötig und wichtig sind, denn genau diese machen die Menschen aus. Es werden Fehler gemacht und es wird daraus gelernt, leider kommt es auch in diesem Film für Harry zu einem Verlust, ein trauriges Phänomen, das sich durch sein Leben zieht.

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